Generalsekretär Christian Lindner zum Euro-Streit: Kanzlerin hat die CSU gemeint
Berlin. Trotz des Machtworts von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will die FDP weiter über eine mögliche Insolvenz Griechenlands sprechen.
FDP-Generalsekretär Christian Lindner bekräftigte im Abendblatt-Interview die Haltung von Parteichef und Wirtschaftsminister Philipp Rösler, der eine geordnete Insolvenz Griechenlands ins Gespräch gebracht hatte. "Der Bundeswirtschaftsminister hat - unabhängig von Griechenland - Vorschläge gemacht, wie ein Insolvenzrecht für Staaten aussehen kann. Das wird gebraucht, damit künftig nicht nur die Steuerzahler für den Schaden aufkommen, sondern auch die Gläubiger, die von hohen Zinsen profitieren wollten", sagte Lindner und ergänzte: "Wo also ist das Problem?" Nach Ansicht Lindners zielte Merkels Kritik auf die CSU und nicht auf die FDP. Verkehrsminister Ramsauer habe die Regierungsbeschlüsse zum Europäischen Stabilitätsmechanismus infrage gestellt.
Angesichts eines möglichen Mitgliederentscheids in der FDP über den dauerhaften Euro-Rettungsschirm will die Parteispitze mit einem Alternativvorschlag gegen die Euro-Rebellen antreten. Er gehe davon aus, dass ein Mitgliederentscheid zustande komme, so Lindner. Der Bundesvorstand werde für ein alternatives Papier kämpfen, kündigte der Generalsekretär an.