Berlin. Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Klaus Wowereit hat die Führung der Linkspartei massiv kritisiert. "Der Geburtstagsgruß an Fidel Castro ist aus dem Schatzkästchen von Ewiggestrigen. Da muss vieles an Frau Lötzsch und Herrn Ernst vorbeigegangen sein", sagte Berlins Regierender Bürgermeister im Abendblatt-Interview. Dennoch wollte Wowereit, der mit der Linkspartei koaliert und bei der Abgeordnetenhauswahl am 18. September wiederum antritt, eine Neuauflage der rot-roten Koalition nicht ausschließen. Der Landesverband der Linken habe sich "klar von diesem Quatsch distanziert", sagte Wowereit.
Die Vorsitzenden der Linkspartei, Gesine Lötzsch und Klaus Ernst, stehen unterdessen auch intern weiter unter Druck. Vor der bis zum heutigen Sonnabend andauernden Sitzung der Bundestagsfraktion in Rostock appellierte Fraktionschef Gregor Gysi an die Partei, die Debatte um Lötzsch und Ernst zu beenden. Die Linke befindet sich in Mecklenburg-Vorpommern derzeit in der heißen Wahlkampfphase und will am 4. September mit der SPD koalieren.