Die Gewerkschaft der Polizei und die Länder wollen mehr Ausländer und Migranten: Die interkulturelle Kompetenz soll wachsen.
Berlin. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) und die Bundesländer wollen mehr Migranten und Ausländer für den Polizeidienst gewinnen. Zum einen gehe es darum, die interkulturelle Kompetenz in der Polizei zu stärken, sagte Gewerkschaftschef Bernhard Witthaut im Interview mit der Nachrichtenagentur dapd in Berlin. Zum anderen gingen in den kommenden Jahren sehr viele Beamte in den Ruhestand. Diese Lücke gelte es zu füllen.
Die Innenministerien der Länder verwiesen in einer dapd-Umfrage darauf, dass es jedoch oftmals an geeigneten Bewerbern mangele. Vor allem an den Sprachkenntnissen würden viele Menschen mit Migrationshintergrund scheitern, teilten mehrere Länder mit. Witthaut warnte davor, die Einstellungskriterien nach unten zu schrauben. An den geltenden Standards dürfe sich nichts ändern.
Daher werben viele Länder inzwischen offensiv um Nachwuchs mit ausländischen Wurzeln. Die Polizei gehe schon jetzt in Schulen, spreche dort gezielt Migranten an und versuche, sie davon zu überzeugen, „dass es wichtig ist, sich in der Gesellschaft zu engagieren“, sagte Witthaut. „Und da könnte der Polizeiberuf ein Weg sein.“ In einigen Ländern gehen die Werbemaßnahmen sogar noch weiter. Das Repertoire reicht dabei von mehrsprachigen Flyern, über Kampagnen in ausländischen Zeitungen bis hin zu speziellen Internetauftritten. (dapd)