Hamburg. Angesichts der eskalierenden Schuldenkrise in Europa werden die Anleger immer nervöser: Der deutsche Aktienmarkt ging zum Wochenstart erneut auf Talfahrt. Nachdem der Leitindex DAX bereits in der Vorwoche knapp zweieinhalb Prozent eingebüßt hatte, verlor er gestern weitere 1,55 Prozent auf 7107,92 Punkte. Gefragt war dagegen Gold, das erstmals die Marke von 1600 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) übersprang. Die Flucht der Anleger in das Edelmetall wird durch die ebenfalls ungelöste Schuldenkrise in den USA zusätzlich befeuert.
In Anbetracht der zugespitzten Lage kündigte die SPD an, sie wolle die Bundesregierung auch bei unpopulären Maßnahmen unterstützen. Die Probleme in einigen EU-Ländern hätten sich zu einer Krise der Europäischen Währungszone und des Projekts Europa ausgewachsen, sagte SPD-Chef Sigmar Gabriel bei einem Auftritt mit Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier und Ex-Finanzminister Peer Steinbrück in Berlin. Wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel sich zu notwendigen, aber unpopulären Schritten entschließe, sei die SPD bereit, sie dabei im Parlament wie in der Öffentlichkeit zu unterstützen. Das gelte auch, wenn der Regierung im Bundestag eine eigene schwarz-gelbe Mehrheit fehlen sollte.
In Merkels CDU traf das Angebot der Opposition auf Vorbehalte. SPD und Grüne hätten seinerzeit Warnungen ignoriert, Griechenland in den Euro-Raum aufzunehmen, sagte Generalsekretär Hermann Gröhe.