Ex-IWF-Chef soll Sarkozy herausfordern. Anklage wegen sexueller Nötigung aber bleibt
New York. Nach der Aufhebung des Hausarrests gegen den früheren Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF), Dominique Strauss-Kahn, werden bei den französischen Sozialisten immer mehr Stimmen laut, die seine Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl 2012 fordern. Der frühere sozialistische Kulturminister Jack Lang appellierte an Strauss-Kahn, nach Frankreich zurückzukehren.
Auch andere Parteifreunde des ehemaligen französischen Finanzministers sprachen sich dafür aus, mit der Auswahl eines sozialistischen Kandidaten noch zu warten. Die Vorwahlen der Sozialisten sind für Oktober geplant, mögliche Kandidaten müssen sich bis zum 13. Juli melden. "Ich bin bereit dafür, dass das Datum auf Ende August verlegt wird, damit es keine Einschränkungen gibt", sagte François Hollande, größter Rivale Strauss-Kahns in der Partei.
Vor seiner Festnahme wegen mutmaßlicher sexueller Nötigung einer Hotelangestellten hatten Umfragen dem Ex-IWF-Chef gute Chancen eingeräumt, gegen Präsident Nicolas Sarkozy zu gewinnen. Strauss-Kahns Hausarrest wurde am Freitag aufgehoben, nachdem Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Klägerin aufgekommen waren. Die Anklage bleibt aber bestehen.