Berlin. Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat Kritik zurückgewiesen, das Bildungspaket für Kinder aus Hartz-IV-Familien werde wegen eines zu komplizierten Antragsverfahrens zu selten abgerufen. "Das Bildungspaket kann man mit einem einseitigen Ankreuzer beantragen, einfacher geht es wirklich nicht", sagte sie zu "Focus Online". "Man sollte die Menschen auch nicht unterschätzen." Die Verantwortung liege in ihren Augen nicht alleine beim Staat. "Es ist richtig, die Verwaltung hat eine Bringschuld, aber Eltern haben auch eine Holschuld", sagte die CDU-Politikerin.
Wegen der bislang schwachen Nachfrage nach den Leistungen aus dem Bildungspaket hat von der Leyen für morgen Vertreter von Ländern und Kommunen zu einem runden Tisch eingeladen.
Die Umsetzung des zwischen Union und SPD lange umstrittenen Pakets war am 1. April in den Städten und Landkreisen gestartet. Es sieht für die 2,5 Millionen Kinder aus Familien mit geringem Einkommen Unterstützung vor. Zuschüsse gibt es für Mittagessen in Schulen und Horten, für Nachhilfe, Vereinsbeiträge, Musikunterricht, Ausflüge und für Fahrtkosten zu weiterführenden Schulen.