Den von zu Guttenberg angestoßenen Schritt will er nicht sofort vollziehen. Fast die Hälfte der Mitarbeiter soll aber bald eingespart werden.
Berlin. Der neue Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) schlägt beim geplanten Ministeriumsumbau ein langsameres Tempo an. Eine noch von de Maizières Amtsvorgänger Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) für diese Woche angesetzte Anhörung von Personalvertretern im Rahmen des gesetzlichen Mitwirkungsverfahrens sei verschoben worden, sagte ein Ministeriumssprecher der „Financial Times Deutschland“. Ein neuer Termin stehe noch nicht fest.
Wie bei der großen Truppenreform will sich de Maizière auch bei der von Guttenberg geplanten Verkleinerung des Ministeriums Zeit für ein eigenes Lagebild nehmen, bevor er wichtige Entscheidungen trifft.
Der von de Maizière nach seinem Amtsantritt entlassene Staatssekretär Walther Otremba hatte im Februar ein Konzept für eine schlankere Führungsstruktur des Ministeriums vorgelegt, das auf den Vorschlägen einer Expertenkommission beruht. Nach Angaben des Ministeriumssprechers betrachtet auch der neue Minister Otrembas Papier als Entscheidungsgrundlage.
Otremba hatte unter anderem vorgeschlagen, die Zahl der Mitarbeiter im Ministerium von derzeit rund 3.100 auf 1.800 zu reduzieren. Dies sollte unter anderem durch die Ausgliederung der Inspekteure der Teilstreitkräfte und ihrer Stäbe aus dem Ministerium geschehen. Ein weiterer Vorschlag betrifft die Stellung des Generalinspekteurs, der zwar in der Hierarchie aufgewertet werden, aber die Zuständigkeit für die Kernaufgaben Militärpolitik und Planung verlieren sollte. (dapd)