Hamburg. Der neue finanzielle Tiefpunkt zwingt viele Kommunen zu einem schärferen Sparkurs. Die Stadt Düsseldorf will mehr als 260 Stellen einsparen. Wuppertal schließt städtische Hallenbäder. Auch im Norden kämpfen Städte und Kommunen gegen den Schuldenberg an - mit ganz unterschiedlichen Maßnahmen.
In Schleswig-Holstein beliefen sich 2009 die Schulden der 1116 Kommunen auf 2,63 Milliarden Euro. Am größten ist die Not in Lübeck. Die Hansestadt hatte Ende 2009 etwa 447 Millionen Euro Schulden, 2130 Euro je Einwohner. In Pinneberg wird bis 2013 mit einem Schuldenberg von 120 Millionen Euro gerechnet. Die Stadtvertretung bemüht sich, neue Unternehmen anzusiedeln, um die im Vergleich der Mittelstädte unterdurchschnittlichen Gewerbesteuereinnahmen zu erhöhen. Außerdem schließt die Stadt zum Schuljahreswechsel die alten Lehrschwimmbecken, deren Sanierung eine Million Euro kosten würde. Elmshorn könnte Ende des Jahres mit 77,6 Millionen Euro in der Kreide stehen. Um zu sparen, werden alle freiwilligen Leistungen auf den Prüfstand gestellt - geplant ist etwa die Streichung des schulpsychologischen Dienstes (Ersparnis pro Jahr: 72 000 Euro). Auch die Energieversorgung ist ein hoher Kostenfaktor für die Kommunen. In Kiel wurde ein Geh- und Radweg mit dimmbaren LED-Leuchten ausgestattet. Das System erkennt Fußgänger und Radfahrer, schaltet das Licht ein und dann wieder aus.
Hannover sieht ein Einsparpotenzial von 20 Millionen. Die Straßenbeleuchtung soll ausgeschrieben werden und das Gebäudemanagement der Stadt verbessert werden. Lüneburg legt die Ausländerbehörden zusammen und hebt die Kita-Gebühren jährlich um zwei Prozent an.