Hamburg. Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hat Kritik aus der schwarz-gelben Regierungskoalition an der Beschaffung des Militärtransporters A400M zurückgewiesen. "Vertragliche Bindungen bestehen nun einmal", sagte der CSU-Politiker im Abendblatt-Interview. Es gehe jetzt darum, das Projekt gemeinsam gut zu gestalten.
"Der A400M war ursprünglich nicht nur sicherheitspolitisch, sondern auch europapolitisch und industriepolitisch begründet", sagte Guttenberg. "Ich bin überrascht, wenn sich manche über die Vertragsergänzung ärgern und gleichzeitig den drohenden Verlust von Arbeitsplätzen und industriepolitischem Know-how beklagen."
Airbus hatte sich 2003 gegenüber den sieben Käufernationen Deutschland, Belgien, Großbritannien, Frankreich, Luxemburg, Spanien und der Türkei verpflichtet, 180 Flugzeuge zu einem Festpreis von 20 Milliarden Euro auszuliefern. Verzögerungen führten allerdings zu Mehrbelastungen für Airbus. Im vergangenen Frühjahr vereinbarten die Regierungen mit dem Konzern, den Preis für die Militärtransporter um zwei Milliarden Euro zu erhöhen. Vor der entscheidenden Sitzung des Haushaltsausschusses an diesem Mittwoch wiesen vor allem Bundestagsabgeordnete der FDP auf Risiken bei der Finanzierung hin. Guttenberg indes forderte einen raschen Beschluss: "Wir warten auf eine Entscheidung des Haushaltsausschusses. Es wäre gut, zu einem Ergebnis zu kommen."