Korea, Finnland und Kanada holen beste PISA-Ergebnisse
Berlin. Das deutsche Bildungssystem sei aufgestiegen von der zweiten in die erste Liga, sagte Heino von Meyer, Leiter des OECD-Centers Berlin. Von der Champions-League sei Deutschland aber noch weit entfernt.
Dort spielen Länder wie Finnland oder Korea, aber auch Regionen wie Shanghai oder Hongkong. Dort sind die 15 Jahre alten Schüler den Gleichaltrigen aus Deutschland in Mathematik und Naturwissenschaften weit voraus - häufig, sogar ein bis zwei Schuljahre.
Die PISA-Forscher kommen zu dem Schluss, dass es sich auszahlt, Kinder möglichst spät zu "sortieren". Je früher die Schüler in einem Land in verschiedene Bildungszweige aufgeteilt würden, desto größer seien die Leistungsunterschiede zwischen Jugendlichen aus gut situierten und sozial benachteiligten Familien.
In Finnland etwa trennen sich die Wege der Kinder erst nach neun Jahren Gemeinschaftsschule. Sinnvoll ist den PISA-Autoren zufolge auch, den Schulen größere Autonomie bei der Gestaltung der Lehrpläne, der Auswahl der Lehrer und der Beurteilung der Schüler einzuräumen. In den Ländern mit erfolgreichen Schulsystemen hätten Lehrer einen deutlich höheren Stellenwert in der Gesellschaft. Eine Erhöhung der Qualität und Bezahlung der Lehrer könne daher wichtiger sein kann als eine Reduzierung der Klassengrößen.
Eine Voraussetzung für den Erfolg des finnischen und koreanischen Schulsystems ist allerdings die niedrige Immigrationsrate, die beide Staaten von Deutschland unterscheidet. Die Anforderungen an den Sprachunterricht sind dort folglich niedriger, was mehr Raum für die übrigen Fächer lässt. Wenn auch die Voraussetzungen in beiden Ländern ähnlich sind - ihre pädagogischen Konzepte unterscheiden sich stark. Asiatische Länder sind sehr viel positiver eingestellt zur straffen Förderung in "Paukschulen". Finnland und vor allem Kanada setzen auf gezielte Frühförderung. Viele Experten haben nachgewiesen, dass diese Fördermaßnahmen vor dem Schuleintritt die höchste Lernproduktivität aufweist.