Berlin/Hamburg. Die Hinweise auf Terrorattacken islamistischer "Gotteskrieger" in Deutschland werden konkreter, die Nervosität steigt: Der Bahnhof Dammtor wurde gestern Nachmittag nach dem Fund eines verdächtigen Gegenstands evakuiert, der Zugverkehr war für eine Stunde lahmgelegt. Der Gegenstand hing an einem Pfeiler und war mit Paketband umwickelt. Spezialisten der Bundespolizei schossen ihn mit einem Wasserstrahl auf, die Polizei untersucht das Paket.
Die deutschen Sicherheitsbehörden befürchten nach Informationen aus verschiedenen Quellen einen Sturmangriff von islamistischen Terroristen auf den Reichstag in Berlin oder ein Bombenattentat etwa auf einen Weihnachtsmarkt. Der Präsident des Bundeskriminalamts (BKA), Jörg Ziercke, betont aber, es gebe keine Informationen über konkrete Ziele oder Täter.
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hatte vor einem möglichen Anschlag in Deutschland noch im November gewarnt. Anlass waren laut "Spiegel" Informationen eines potenziellen islamistischen Aussteigers, der sich beim BKA gemeldet haben soll. Demnach wolle eine Terroristengruppe den Reichstag angreifen. Laut "Spiegel" gab es auch eine Warnung der US-Bundespolizei FBI, am heutigen Montag könnten sich zwei Attentäter auf den Weg nach Deutschland machen.
Nach dem Bombenalarm vor Abflug einer Air-Berlin-Maschine aus Namibia ist der Leiter der Flughafenpolizei festgenommen worden. Er soll den Einsatz der Attrappe gestanden haben.