Hamburg. Bundesfamilienministerin Kristina Schröder will für Kindergärten an sozialen Brennpunkten mehr Zuwanderer als Erzieher gewinnen. "Was wir da brauchen, sind qualifizierte Erzieherinnen und Erzieher, die sich ausschließlich um Sprachförderung kümmern. Das ist im Übrigen auch eine große Chance für junge Migranten", sagte die CDU-Politikerin dem Abendblatt. "Wer hervorragend Türkisch und Deutsch spricht, hat eine Schlüsselqualifikation für diese Aufgabe." Für die nächsten vier Jahre können bundesweit bis zu 4000 Kitas zusätzlich je eine Halbtagskraft einstellen, die Kindern unter drei Jahren beim Deutschlernen hilft. Dafür stellt der Bund 400 Millionen Euro bereit.
Bis 2013 fehlten noch rund 8000 Erzieherinnen und Erzieher, beklagte Schröder. "Wichtig ist vor allem, mehr Männer für diesen Beruf zu begeistern." Ihr Ziel sei, in jedem Kindergarten mindestens einen männlichen Erzieher zu haben. Deswegen starte sie auch ein Projekt mit der Bundesagentur für Arbeit. "Wir bieten geeigneten und interessierten Arbeitslosen an, sich umschulen zu lassen", kündigte sie an. Zugleich appellierte Schröder an Länder und Kommunen, den Ausbau der Krippenplätze massiv voranzutreiben. Verständnis äußerte sie für die Erhöhung von Kita-Gebühren. Die Städte und Gemeinden hätten große finanzielle Lasten zu schultern. "Genügend Krippenplätze gibt es eben nicht umsonst."