Bad Staffelstein. CSU-Chef Horst Seehofer konnte sich etwas Spott nicht verkneifen, als Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) gestern zum Abschluss der Klausur der CSU-Fraktion im oberfränkischen Kloster Banz an seine Seite kam. "Ich grüße den Größten aller Zeiten", sagte Seehofer mit Blick auf die guten Umfragewerte des 38-Jährigen. Und der bayerische Ministerpräsident fügte hinzu: "Wir müssen uns die Hand geben - weil sonst sagen die, wir haben was gegeneinander."
Guttenberg reagierte mit einem breiten Grinsen. Zuvor hatte der Minister den rund 90 CSU-Landtagsabgeordneten seine Pläne zur Bundeswehr-Reform erläutert. Zwar konnte er nicht alle Kritiker überzeugen, die gegen eine Aussetzung der Wehrpflicht sind. Aber Guttenberg bekam für seinen Auftritt in der oberfränkischen Heimat viel Lob, unter anderem vom Berliner CSU-Landesgruppenchef Hans-Peter Friedrich. Seehofer, der zunächst gegen eine Aussetzung der Wehrpflicht war, rechnet nun fest damit, dass der CSU-Parteitag Ende Oktober diesem Schritt zustimmen wird. "Das ist Konsens bei uns." Zuvor hatten die Abgeordneten bei der Klausur das Ziel Seehofers unterstützt, in den nächsten zwei Jahren auf neue Schulden zu verzichten.