Die Deutschen haben offenbar wenig Vertrauen in die Fähigkeiten der Politiker. Das geht aus einer TNS-Emnid-Umfrage im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung hervor. Demnach halten drei Viertel die Politik für kaum in der Lage, die drängendsten Probleme der kommenden Jahre zu bewältigen.
Vor allem Jüngere setzen auf eine stärkere Beteiligung. So wünschen sich 59 Prozent der unter 50-Jährigen mehr direkten Einfluss auf politische Entscheidungen, etwa durch Bürgerbegehren und Volksentscheide. In der Gesamtbevölkerung sind es 48 Prozent.
Klassische Beteiligungsformen wie das Mitwirken in Parteien und Verbänden sind jedoch wenig attraktiv: Nur neun Prozent der Befragten gaben an, sich schon mal in Parteien und politischen Organisationen engagiert zu haben.
Fast jeder Zweite sprach sich für mehr Beteiligung auf Gemeindeebene aus. Auf Landesebene waren es 34 Prozent, bei Bundesangelegenheiten würden gerne 31 Prozent mitbestimmen können. Wenig Interesse besteht an einer stärkeren Bürgerbeteiligung auf europäischer Ebene. Eine solche befürworten nur 17 Prozent.