Die meisten Deutschen lehnen eine Minderheitsregierung auf Bundesebene ab
Berlin. Die schwarz-gelbe Koalition geht mit schlechten Umfragewerten in die politische Sommerpause. Nach dem ZDF-Politbarometer liegen CDU/CSU unverändert bei 33 Prozent, die FDP bei fünf Prozent. Wäre an diesem Sonntag Bundestagswahl, käme die SPD auf 32 Prozent (plus ein Prozentpunkt), die Grünen erreichten unverändert 15 Prozent, die Linke erhielte zehn Prozent (minus ein).
Die große Mehrheit der Bürger hat nach der Umfrage zudem kein Vertrauen in die Kompetenzen der Koalition. 87 Prozent sind der Ansicht, dass die Bundesregierung bei der Lösung der anstehenden Probleme nicht vorankommt. Nur neun Prozent der Befragten glauben, dass die Regierung die Probleme löst. Eine Minderheitsregierung wie in Nordrhein-Westfalen lehnen die meisten Deutschen als Modell für den Bund zudem ab. 60 Prozent sprachen sich gegen solch eine Bundesregierung aus, nur 21 Prozent waren dafür. Auch die Lösung in NRW finden nur 32 Prozent der Befragten gut. 39 Prozent finden die rot-grüne Minderheitsregierung der neuen SPD-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft schlecht.
Als eines der wichtigsten politischen Themen empfinden die Befragten im Moment die Gesundheitspolitik. Dies sagten 20 Prozent der Befragten, im Vormonat betrug dieser Wert nur sechs Prozent.
Die jüngsten Reformschritte der Bundesregierung beim Thema Gesundheit lehnt dabei eine deutliche Mehrheit ab: 85 Prozent halten die Beitragserhöhungen bei den gesetzlichen Krankenkassen für nicht richtig, nur zwölf Prozent sehen dies als richtige Entscheidung an. Zudem glauben 93 Prozent, dass die höheren Beiträge die Finanzierungsprobleme der gesetzlichen Kassen in den nächsten Jahren nicht lösen. Die größten Einsparmöglichkeiten sehen 82 Prozent bei der Verwaltung der Krankenkassen.