Berlin. Den Arbeitnehmern steht zur Jahreswende eine Senkung des Rentenbeitrags ins Haus. Berechnungen zufolge könne der Beitragssatz Anfang 2013 dank der guten Einnahmesituation von 19,6 auf 19 Prozent reduziert werden, sagte der Vorstandschef der Deutschen Rentenversicherung, Alexander Gunkel, bei einer Vertreterversammlung in Bamberg. Auf diesem Niveau könne der Beitrag dann bis zum Jahr 2016 bleiben. Die von der Bundesregierung geplante Kürzung des Bundeszuschusses um 4,75 Milliarden Euro in den nächsten vier Jahren sei hier bereits einkalkuliert.
Laut Gunkel hat die gesetzliche Rentenkasse das vergangene Jahr mit einem Einnahmeüberschuss von rund 4,8 Milliarden Euro abgeschlossen. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres seien die Beitragseinnahmen erneut um rund 2,1 Prozent höher ausgefallen als im selben Zeitraum des Vorjahres - und dies, obwohl der Beitragssatz zu Jahresbeginn auf 19,6 Prozent gesenkt worden war. Zum Ende des Jahres ist laut Gunkel ein Überschuss von rund 4,4 Milliarden Euro zu erwarten. Die sogenannte Nachhaltigkeitsrücklage werde bis dahin auf rund 28,8 Milliarden Euro ansteigen. Dies entspreche etwa 1,6 Monatsausgaben. Nach dem gesetzlichen Mechanismus muss der Beitragssatz reduziert werden, wenn die Rücklagen 1,5 Monatsausgaben übersteigen.
Der DGB warnte erneut davor, mit einer Senkung des Rentenbeitrags die Reserven zu verpulvern. Stattdessen müsse eine Demografie-Reserve aufgebaut werden.