Westerwelle will dagegen Athen mehr Zeit fürs Sparen geben - Union reagiert empört
Berlin/Los Cabos. Nach der Parlamentswahl in Griechenland hat die Bundesregierung von Athen ein klares Bekenntnis zum vereinbarten Sparkurs verlangt. Allerdings gibt es in der Koalition Streit um die Zeitvorgaben.
In einem Telefongespräch gratulierte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) dem Vorsitzenden der Partei Nea Dimokratia, Antonis Samaras, zum Wahlsieg. Das klare Ergebnis lasse hoffen, dass schnell eine neue Regierung gebildet werde, sagte Merkel auf dem G20-Gipfel in Mexiko. An den Reformschritten dürften keine Abstriche gemacht werden. Ihr Sprecher sagte, es sei jetzt nicht die Zeit für irgendwelche Rabatte für Athen.
Außenminister Guido Westerwelle (FDP) stellte dagegen eine zeitliche Streckung der Sparvorgaben in Aussicht. Im Deutschlandfunk sagte er, man könne über den Zeitplan reden, weil der Wahlkampf für "verlorene Wochen" gesorgt habe.
Politiker von Union und FDP reagierten mit scharfer Kritik. Der CDU-Abgeordnete Klaus-Peter Willsch sagte, Westerwelle dürfe Merkel "nicht in den Rücken fallen". Der FDP-Finanzexperte Frank Schäffler sagte, mit einer zeitlichen Streckung machten sich die Geldgeber "lächerlich". Die CSU warnte, Griechenland müsse den Euro abgeben, werde der Sparplan nicht voll erfüllt.