Die Ermittlungen gegen den Film-Produzenten haben ergeben, dass er Leibwächter des damaligen Ministerpräsidenten Niedersachsens einlud.
Hamburg. In der Korruptionsaffäre um Alt-Bundespräsident Christian Wulff gibt es offenbar neue Vorwürfe gegen den Film-Produzenten David Groenewold. Dieser habe 2008 Hotelkosten für einen Leibwächter des damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten bei einem Aufenthalt in München übernommen, berichtete das NDR-Fernsehen am Freitag unter Berufung auf Groenewolds Anwalt. Dafür seien 533 Euro gezahlt worden.
Erst am Mittwoch hatte die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen den Wulff-Freund ausgeweitet. Groenewold steht demnach im Verdacht, zu der Bezahlung des Aufenthalts in München eine falsche Eidesstattliche Versicherung abgegeben zu haben.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt seit neun Wochen gegen Wulff und Groenewold wegen des Verdachts der Vorteilsannahme und Vorteilsgewährung. Groenewold hatte mehrfach Urlaub für Wulff gebucht und zeitnah eine Millionen-Bürgschaftszusage für eine Firma vom Land Niedersachsen erhalten. Wulff gab an, er habe Groenewold das Geld stets erstattet, in zwei Fällen angeblich in bar. (dapd)