Berlin. Wenige Wochen vor den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen legt die Piratenpartei in bundesweiten Wahlumfragen immer mehr zu. Der monatlichen Allensbach-Umfrage für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" zufolge käme die Partei auf zehn Prozent, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre. Der Erhebung zufolge verdoppelte sie damit ihren Wert binnen Monatsfrist. Im wöchentlichen "Stern"-RTL-Wahltrend von Forsa hielt die Piratenpartei mit 13 Prozent ihren in der Vorwoche erreichten bislang besten Wert. Auf eine Stabilisierung hoffen kann die FDP, die in beiden Landtagen um den Wiedereinzug kämpft: Sie holt bei der Forsa-Umfrage zur Bundestagswahl zum zweiten Mal fünf Prozent. In der Allensbach-Umfrage verharrt die FDP indes bei 3,5 Prozent und würde demnach an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern.
Bei den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein (6. Mai) und Nordrhein-Westfalen (13. Mai) ringen SPD und Grüne um eine gemeinsame Mehrheit. Nach der Umfrage aus der vorigen Woche liegen im nördlichsten Bundesland CDU und SPD gleichauf, während die Grünen nur noch einen Punkt vor den Piraten liegen. Den Ausschlag könnte am Ende der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) geben, für den die Fünf-Prozent-Hürde nicht gilt. Die Partei der dänischen Minderheit tendiert zu Rot-Grün. In Nordrhein-Westfalen zeigen Umfragen derzeit eine klare Mehrheit für SPD und Grüne.
Die Union verliert in beiden bundesweiten Umfragen leicht (Allensbach: minus 0,5 Punkte auf 34,5 Prozent; Forsa: minus einen auf 35 Prozent). Die SPD büßt bei Allensbach zwei Punkte auf 28 Prozent ein, in der Forsa-Umfrage legt sie einen Punkt zu auf 25 Prozent. Ebenso ergeht es den Grünen: Bei Allensbach verlieren sie deutlich (minus zwei Punkte auf 14 Prozent) und sacken damit dort auf ihren schlechtesten Wert seit zwei Jahren ab. In der wöchentlichen Forsa-Umfrage legen die Grünen dagegen um einen Punkt auf zwölf Prozent zu.