Berlin. Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) will die Kindererziehung von Müttern bei der Rentenberechnung stärker würdigen. "Wenn die Finanzen gesichert sind, bin ich dafür offen, dass die Kindererziehungszeiten in der Rente besser anerkannt werden", sagte von der Leyen der "Rheinischen Post". Im Gespräch sei eine stufenweise Anhebung, deren Kosten von 100 Millionen Euro im Anfangsjahr moderat steigen würden. Bei der Diskussion über die Anerkennung von Erziehungszeiten gehe es um eine Generation, in der wenige Menschen Kinder erzogen hätten, erklärte die Ministerin. Im Alltag dieser Mütter habe es keine Kindergartenplätze und keine Ganztagsschulen gegeben.
"Wenn diese Frauen im Alter feststellen, dass sie nur eine Mini-Rente bekommen, ihre Kinder aber durch hohe Beiträge alle anderen Renten finanzieren, dann ist das ungerecht", sagte sie. Deshalb müsse die Debatte geführt werden, ob die Lebensleistung dieser Frauen in der späteren Rente ausreichend honoriert werde.
Von der Leyen hat angesichts gut gefüllter Sozialkassen für das kommende Jahr eine weitere Beitragssenkung angekündigt. Der "Märkischen Allgemeinen" sagte sie: "Wir haben bereits in diesem Jahr die Rentenbeiträge gesenkt, weil die Rentenkassen gut gefüllt sind. Und wir werden sie auch im nächsten Jahr senken können. So viel steht bereits fest." Die Beiträge zur Rentenversicherung betragen derzeit 19,6 Prozent vom Monatsbrutto. Nach einem festen Automatismus können die Beiträge sinken, wenn die Reserve der Rentenkasse das Eineinhalbfache einer Monatsausgabe beträgt.