Er geht gerne mit Ehefrau Elke und den beiden Kindern wandern - aber jetzt hat er sich mit drei anderen Staatsanwälten auf einen schwierigen beruflichen Weg gemacht: Oberstaatsanwalt Clemens Eimterbäumer leitet die Zentralstelle für Korruptionsstrafsachen bei der Staatsanwaltschaft Hannover. Der 41-Jährige ist damit der entscheidende Mann in dem kleinen Team, das gestern ungewollt deutsche Geschichte geschrieben hat. Erstmals hat eine Staatsanwaltschaft die Aufhebung der Immunität des Staatsoberhauptes beantragt und damit mindestens mittelbar den Rücktritt von Amtsinhaber Christian Wulff ausgelöst.
Im Jahr 1998 ist Eimterbäumer in den Justizdienst des Landes Niedersachsen eingetreten, hat die übliche Tour gemacht mit Stationen als Staatsanwalt und Richter in Hannover, Bückeburg, Stolzenau und Celle. Chefermittler in Korruptionssachen in Hannover ist er erst seit dem 31. Oktober 2011. Seit Dezember hat das kleine Team alle Medienberichte mit immer neuen Vorwürfen über den Bundespräsidenten gelesen, konnte aber nicht handeln. Mit dem Rücktritt aber entfällt die Immunität von Wulff.
Die Behördenleitung lobt Eimterbäumer als "ausgesprochenen Spezialisten" für Korruptionsstraftaten, der als Referent auch im Ausland gefragt ist. Rat kann er sich selbst auch zu Hause holen: Ehefrau Elke ist Richterin.