Gustav Heinemann (1899-1976) war von 1969 bis 1974 Bundespräsident
Vita: Der Sohn eines Krupp-Prokuristen wurde als 17-Jähriger Soldat und nahm noch kurz am Ersten Weltkrieg teil. Er studierte Jura. Adenauer machte ihn 1949 zum Innenminister, aber er trat aus Protest gegen die Wiederbewaffnung 1950 zurück. Nach Umwegen über die CDU und die selbst gegründete Gesamtdeutsche Partei trat er 1957 in die SPD ein. Als Justizminister der Großen Koalition liberalisierte er das Sexualstrafrecht, 1969 gewann er gegen Gerhard Schröder (CDU) die Wahl zum Bundespräsidenten. Dass ihm die Liberalen ihre Stimmen gaben, galt als Vorzeichen für die spätere sozialliberale Koalition.
Wirken: Er war ein unermüdlicher Kämpfer gegen den Untertanengeist.
Schatten: Keine.
Lebenspartner: Hilda Heinemann setzte sich für Drogenabhängige ein.
Was bleibt: Der "Bürgerpräsident".