Berlin. In der Bundesregierung gibt es Unstimmigkeiten beim Gutachten zur Kundus-Affäre. Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) fühlt sich bei der Erstellung eines Rechtsgutachtens zum Kundus-Untersuchungsausschuss vom Kanzleramt übergangen. Guttenbergs Sprecher Steffen Moritz bestätigte einen Bericht der "Bild"-Zeitung, nach dem Guttenberg erst nach Fertigstellung der vom Kanzleramt in Auftrag gegebenen Stellungnahme davon erfahren habe.
Bei dem Gutachten geht es um die Frage, ob eine Gegenüberstellung Guttenbergs und der von ihm entlassenen Spitzenberater, Staatssekretär Peter Wichert und Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan, im Kundus-Ausschuss rechtmäßig ist. Innen- und Justizministerium kamen in ihrer Stellungnahme zu dem Ergebnis, dass eine Ablehnung des Antrags "ein nicht unerhebliches verfassungsrechtliches Risiko" sei.