Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat ihre Koalitionspartner CSU und FDP gewarnt, die gegenseitigen Angriffe der vergangenen Tage fortzusetzen. Der Streit stelle zwar keine Gefahr für die schwarz-gelbe Koalition dar, sagte die CDU-Chefin der "FAZ". Sie sei aber "nicht bereit zu akzeptieren", wie FDP und CSU derzeit übereinander reden. Im Streit über eine Gesundheitspauschale waren zwischen FDP und CSU Schimpfwörter wie "Wildsau" und "Gurkentruppe" gefallen.
Für Unruhe bei den Liberalen hatte Merkel gesorgt, als sie am Mittwoch Finanzhilfen für Opel ins Gespräch brachte, obwohl Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) sich zuvor dagegen ausgesprochen hatte. Gestern stellte Merkel dann klar, dass es keine Gelder aus dem Deutschlandfonds gebe. Stattdessen wollen nun die Bundesländer mit Opelwerken über Hilfen beraten.
Unterdessen ging der Steuerstreit weiter. So forderte gestern auch Saar-Ministerpräsident Peter Müller (CDU) Steuererhöhungen für Besserverdienende. Im Streit um die Gesundheitsprämie legte Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) nach. Dem "Münchner Merker" sagte sie, die Gesundheitspolitik stecke in der "Sackgasse, in die uns die CSU mit ihrer Totalverweigerung manövriert hat".