Dreitägiges Treffen in Bonn soll Weichen im Kampf gegen die globale Erwärmung stellen
Hamburg. Am Sonntag beginnt in Bonn der Petersberger Klimadialog, an dem Regierungsvertreter aus 45 Staaten teilnehmen. Überschattet wird das Treffen von den Nothilfen für Griechenland. Noch ist kaum abzuschätzen, wie teuer die Rettung des Mittelmeerlandes die Europäische Union und insbesondere Deutschland zu stehen kommt. Sicher ist nur, dass das Geld für die Milliardenunterstützung an anderer Stelle fehlen wird.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will dennoch an den ehrgeizigen Klimaschutzzielen festhalten. "Der weltweite Kampf gegen den Klimawandel muss oberste Priorität behalten", hieß es in einer Erklärung von Merkel, OECD, WTO, ILO, IWF und Weltbank.
Beim anstehenden Klimadialog wird zu beobachten sein, welche Priorität der globale Klimaschutz für die Bundesregierung tatsächlich hat. Das Treffen soll dazu dienen, in einem informellen Rahmen die nächsten Schritte auf dem Weg zum Uno-Klimagipfel Ende des Jahres im mexikanischen Cancún, der Folgekonferenz von Kopenhagen, zu besprechen. Am Rande des Gipfels wollen auch Kanzlerin Merkel und Außenminister Guido Westerwelle (FDP) mit den Gästen sprechen.
Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) will sich als Gastgeber dafür starkmachen, "dass die EU-Staaten ihren Kohlendioxid-Ausstoß bis 2020 um 30 Prozent senken". Auch soll noch in diesem Jahr ein Abkommen beschlossen werden, das die Erderwärmung auf zwei Grad Celsius begrenzt.
Unterstützung bekam Röttgen am Donnerstag vom Wissenschaftlichen Klima-Beirat der Bundesregierung. In einer Empfehlung hieß es, die EU solle bis 2020 ihren Treibhausgasausstoß um 30 Prozent senken.