Papst Benedikt XVI. hat zu seinem Leidwesen Erfahrungen mit Rücktritten von Bischöfen. Sein Vorgänger Johannes Paul II. hatte den Amtsverzicht des letzten deutschen Bischofs anzunehmen: Karl Braun, Würdenträger in Bamberg, gab 2001 aus gesundheitlichen Gründen auf. Den Rücktritt des irischen Bischofs James Moriarty wegen des Umgangs der Kirche mit Missbrauchsfällen, nahm Papst Benedikt gestern an. Es war die vierte Demission eines irischen Bischofs im Zuge der Affäre.
Der Papst selbst hatte der irischen Kirche in einem offiziellen Brief schwere Fehler im Umgang mit Kindsmissbrauch vorgeworfen. John Favalora, Bischof von Miami, gab ebenfalls sein Amt auf, weil er Vorwürfe gegen Priester nicht energisch genug verfolgt habe.
Laut Katholischer Nachrichtenagentur sieht das Kirchenrecht vor, dass ein amtsmüder Bischof Aufgaben abgeben kann. Ein vom Papst bestellter bischöflicher Helfer tritt dann nach einem Amtsverzicht automatisch die Nachfolge an. Zwischen dem Absenden und der Annahme eines Rücktrittsgesuchs liegt meist eine Woche. In Augsburg würde nach dem offiziellen Ende der Amtszeit Walter Mixas das Diözesankapitel einen Administrator wählen, der die Amtsgeschäfte führt.