Berlin. Der Städte- und Gemeindebund hat vor einer Ausweitung gemeinnütziger Arbeiten für Hartz-IV-Empfänger gewarnt. Auf Druck der Politik hätten Kommunen und Wohlfahrtsverbände bereits 360 000 Ein-Euro-Jobs geschaffen, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg im Deutschlandfunk. Es bestehe die Gefahr, dass reguläre Stellen damit verdrängt würden. Wichtiger sei es, Angebote auf dem ersten Arbeitsmarkt auch für Geringqualifizierte anzubieten.
Ähnlich äußerte sich Handwerkspräsident Otto Kentzler. Die öffentliche Förderung gefährde Arbeitsplätze in Unternehmen und verhindere die Vermittlung in reguläre Beschäftigung, sagte Kentzler der "Welt". "Wenn Kommunen Langzeitarbeitslose beispielsweise über Ein-Euro-Jobs zu Dumpingkonditionen für umfangreiche gewerbliche und handwerkliche Tätigkeiten einsetzen, verlieren in der Folge Handwerksbetriebe Aufträge und Arbeit."
Die nordrhein-westfälische SPD-Vorsitzende Kraft hatte zuvor dafür geworben, Langzeitarbeitslosen mehr gemeinnützige Jobs auf freiwilliger Basis anzubieten, etwa in Altenheimen oder Sportvereinen.