Die "Kommissionitis" hat auch die schwarz-gelbe Bundesregierung erfasst. Es ist eine ansteckende, langwierige Krankheit, die schon die Große Koalition zu einer rekordverdächtigen Gesetzesflut in der neueren deutschen Geschichte verleitete. Die "Kommissionitis" ist eine Ausrede, eine Taktik zum Zeitschinden bei Ahnungslosigkeit oder unüberbrückbarem Streit. Bislang ist bei Schwarz-Gelb nur Letzteres bewiesen.
Die prominent besetzte Gesundheitsgruppe hat kein genaues Thema, keinen festen Zeitplan. Aber es gibt den festen Willen, eine Kopfpauschale einzuführen. Das soll gerecht sein und sozial ausgeglichen werden. Es gibt wenig Hoffnung, dass das gelingt.
Aber die Kommission hat auch eine gewaltige Chance. Sie kann in der komplexen Gesundheitspolitik endlich klären, was Vision bleibt und was künftig Wirklichkeit werden kann. Dann hätten Versicherte, Ärzte, Kassen, Kliniken, und Pharmahersteller Gewissheit. Denn Gesundheit lässt sich nicht nach Kassenlage machen.