Kiel. Für viele Hartz-IV-Empfänger gibt es zu wenig Anreize, wieder eine reguläre Beschäftigung aufzunehmen. Das ist das Ergebnis einer vom Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel vorgelegten Studie. Die Unterschiede zwischen Arbeitslosengeld II und einem möglichen Einkommen aus sozialversicherungspflichtiger Arbeit seien "nach wie vor sehr gering", stellen die Autoren fest. Dies gelte besonders für Haushalte mit Kindern und Alleinverdienern mit geringer Qualifikation. Zu den Lösungsvorschlägen gehören ein höheres Kindergeld für Berufstätige, eine intensive Qualifizierung von Hartz-IV-Empfängern und - wenn andere Mittel versagen - eine Kürzung des Regelsatzes. "Die staatliche Grundsicherung darf nur eine Nothilfe sein, auf die man für einen begrenzten Zeitraum zurückgreift", heißt es in der Studie "Die Hartz-IV-Falle: Wenn Arbeit nicht mehr lohnt".
Nach einer Umfrage des Magazins "Stern" halten 61 Prozent der Bundesbürger allerdings die Hartz-IV-Regelsätze für zu niedrig. 30 Prozent halten die Sätze für angemessen. Vier Prozent würden sie als zu hoch einschätzen.