Berlin. Eine Liste von 1500 mutmaßlichen deutschen Steuersündern mit Schweizer Konto sorgt seit dem Wochenende für heftige Diskussionen über den Umgang des Staates mit gestohlenen Daten. Politiker der CDU sprachen sich gegen einen Kauf der Daten aus, Politiker der SPD und der Grünen dafür. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hält sich bislang bedeckt und lässt den Fall prüfen.
Ein Informant bietet den deutschen Behörden Zeitungsberichten zufolge eine CD mit den Daten von 1500 Anlegern mit Schweizer Konto an. Er verlangt laut "Frankfurter Allgemeiner Zeitung" 2,5 Millionen Euro. Als Stichprobe übergab der Mann den Steuerfahndern Material zu fünf Fällen. Eine Überprüfung ergab, dass jeweils eine Steuernachzahlung in Höhe von einer halben Million Euro fällig wäre. Die Ermittler schätzten, dass die Unterlagen rund 100 Millionen Euro einbringen könnten.