Das Hotel Roter Oktober hat der Investor Hans Dornbusch am 1. April 1993 von der Treuhandanstalt gekauft. Es wurde damit eines der rund 40 000 Privatunternehmen, die aus den der Treuhand unterstellten ehemaligen Staatsbetrieben der DDR entstanden.
Die Treuhand war im Frühjahr 1990 quasi als Staats-Holding gegründet worden. Ihre Aufgabe: die volkseigenen Betriebe der DDR nach den Grundsätzen der Marktwirtschaft zu privatisieren oder, wenn das nicht gelang, stillzulegen. In den Betrieben arbeiteten seinerzeit vier Millionen Menschen, am Ende waren es noch rund 1,5 Millionen.
Der erste Präsident der Treuhandanstalt war Ex-Bundesbahn-Chef Rainer Maria Gohlke. Sein Nachfolger Detlev Karsten Rohwedder, ehemals Vorstandsvorsitzender der Hoesch AG, wurde im April 1991 von der Terrororganisation RAF ermordet. Rohwedders Arbeit führte die Hamburgerin und frühere niedersächsische Finanzministerin Birgit Breuel (CDU) weiter, bis die Treuhand zum 31. Dezember 1994 aufgelöst wurde. Die Gesamtverschuldung schätzte man auf weit mehr als 200 Milliarden Mark, da der Wert der DDR-Wirtschaft bei Weitem nicht so hoch war wie ursprünglich angenommen. Am 1. Januar 199 wurden die Treuhandschulden in den Erblastentilgungsfonds der Bundesrepublik Deutschland übernommen.