Berlin. Fünf Jahre nach der Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe hat das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) eine überwiegend positive Bilanz der Hartz-IV-Reform gezogen. "Alles in allem wirkt Hartz IV positiv", erklärte der IAB-Direktor Joachim Möller gestern in Berlin. Allerdings gelingt der Ausstieg aus Hartz IV den Betroffenen laut IAB immer noch vergleichsweise selten: Rund drei Viertel der Betroffenen beziehen demnach Arbeitslosengeld II mindestens zwölf Monate durchgängig. Von denen, die den Ausstieg schaffen, finden rund 50 Prozent einen neuen Job.
Zur Begründung für die zurückhaltend positive Einschätzung seines Instituts zur Hartz-IV-Reform verwies Möller auf die deutlich zurückgegangene Langzeitarbeitslosigkeit. Es gebe aber noch Verbesserungsbedarf. So sei bei arbeitsmarktpolitischen Instrumenten wie Trainingsmaßnahmen und Ein-Euro-Jobs eine stärkere Orientierung am Einzelfall nötig.
Laut IAB nahm die Zahl der Hartz-IV-Empfänger trotz der Wirtschaftskrise bislang kaum zu. Noch lasse der Stellenabbau vor allem die Zahl der Bezieher von Arbeitslosengeld steigen, unterstrich der IAB-Vizedirektor Ulrich Walwei. 2010 sei aber zu erwarten, dass mehr Menschen als bisher nach dem Auslaufen ihrer Arbeitslosengeld-Ansprüche zu Hartz-IV-Empfängern werden.