Mainz/Köln. Elf Wochen nach der Bundestagswahl hat die schwarz-gelbe Koalition nach zwei Umfragen keine Mehrheit mehr in der Bevölkerung. Laut ZDF-Politbarometer liegen die Regierungsparteien Union und FDP nur gleichauf mit der Opposition bei 47 Prozent. Der ARD-Deutschlandtrend ergab sogar einen Vorsprung von 49 zu 47 Prozent für SPD, Grüne und Linke gegenüber CDU/CSU und Liberalen. Die Grünen haben sich in beiden Umfragen deutlich verbessert. Nach der Erhebung von Infratest Dimap für die ARD kämen CDU/CSU auf 35 Prozent, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre. Für die FDP würden 12 Prozent der insgesamt 1000 Befragten stimmen, das wären 2,6 Prozentpunkte weniger als bei der Bundestagswahl am 27. September. Die SPD liegt mit derzeit 24 Prozent nach der Wahl Sigmar Gabriels zum neuen Parteivorsitzenden dagegen um einen Prozentpunkt über ihrem Bundestagswahlergebnis.
Deutlich in der Wählergunst verbessern konnten sich vor allem die Grünen, nämlich von 10,7 auf jetzt 14 Prozent. Die Linke käme der Umfrage zufolge auf 11 Prozent. Für sonstige Parteien würden 4 Prozent stimmen.
Die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen sieht dagegen ein Patt von je 47 Prozent für beide Lager: Danach kämen die Unionsparteien auf 35 und die Liberalen auf 12 Prozent. CDU/CSU blieben damit unverändert gegenüber dem letzten Politbarometer vor zwei Wochen, während die FDP einen Prozentpunkt einbüßte. Bei in diesem Fall 1221 Befragten verbesserte sich dagegen die SPD um einen Punkt auf jetzt 25 Prozent und die Grünen von 10 auf 11 Prozent. Die Linke kam auf 11 Prozent (minus 1). Die sonstigen Parteien hätten zusammen unverändert 6 Prozent.