Die Verfassung von Thüringen, die ein Weiteramtieren des Ministerpräsidenten bis zur Bildung einer neuen Regierung vorsieht, mag eine gute sein. Die von Dieter Althaus ist es nicht.
Erst schmeißt er mit einem dürren Satz nach seiner Wahlschlappe die Brocken hin. Dann taucht er plötzlich wieder auf und erklärt, er mache jetzt doch noch weiter und habe in den vergangenen Tagen zu Hause die Post erledigt. Jetzt tut er selbiges mit seinem Ruf und dem seiner Landespartei.
Das Geschehen ist aber nicht so bizarr, wie es von außen und auf den ersten Blick aussehen mag. Hinter den Kulissen dürften die bisherigen treuen katholischen Mitstreiter aus dem Eichsfeld dem unglücklichen Regierungschef klargemacht haben, dass mit einem sich abzeichnenden protestantischen Pastorenduo Lieberknecht-Matschie an der Landesspitze die Pfründe neu verteilt werden - und sie dabei auch irgendwo bleiben wollen. Althaus soll helfen, so gut er noch kann. Aber er kann es nicht mehr gut - und hätte es lassen sollen.