Daniel Zimmermann (27) hat mit seiner Jugendpartei Peto CDU und SPD hinter sich gelassen: Jetzt regiert er Monheim am Rhein.
Düsseldorf/Monheim. Für eine der größten Überraschungen bei den Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen hat die Jugendpartei Peto in Monheim im Kreis Mettmann gesorgt. Der 27-jährige Bürgermeisterkandidat Daniel Zimmermann setzte sich mit 30,4 Prozent der Stimmen erfolgreich gegen die Kandidaten von SPD und CDU durch. Er wird damit der jüngste Bürgermeister in der Stadtgeschichte, wie die Stadt mitteilte. Die zehnjährige Herrschaft der CDU in Monheim am Rhein ist damit beendet.
Peto – lateinisch für „ich fordere“ – zog kurz nach der Gründung bei der Kommunalwalwahl 1999 auf Anhieb mit zwei Mitgliedern in den Stadtrat ein. Zuletzt hatte die Peto-Partei, die von fünf Schülern gegründet worden war, ihr Programm über die reine Jugendpolitik hinaus erweitert. Die Jung-Politiker richteten eine „AG 30 plus“ ein, mit der auch „ältere Menschen mit ihren Fähigkeiten und Erfahrungen“ in die Parteiarbeit eingebunden werden sollen.
Als zu jung für das Bürgermeisteramt sieht sich der Lehramtsabsolvent für Physik und Französisch nicht. Zimmermann sagte, natürlich sei er sehr jung, „doch trotz meines Alters kann ich bereits zehn Jahre Erfahrung in der Monheimer Kommunalpolitik vorweisen“, schreibt der 27-Jährige auf seiner Internetseite. Und was noch viel wichtiger sei: Er kenne die Stadt und ihre Menschen, deren Zukunft ihm sehr am Herzen liege.
Insgesamt hat die CDU bei den Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen trotz deutlicher Verluste ihre Position als stärkste Partei verteidigt. Die SPD konnte dagegen wichtige Oberbürgermeisterposten an Rhein und Ruhr zurückerobern, darunter die Rathäuser in Köln und Essen. Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis kam die Union landesweit auf rund 38,6 Prozent der Stimmen. Die SPD erzielte 29,4 Prozent. Die Grünen erhielten 12 Prozent, die FDP 9,2 Prozent und die Linke 4,4 Prozent.