Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich für mehr Gleichberechtigung ausgesprochen. Dies sei ein "Schlüsselthema", sagte Merkel gestern auf dem 28. Bundesdelegiertentag der Frauen Union der CDU in Duisburg. "Unsere Gesellschaft ist am stärksten dann, wenn sie verschiedene Fähigkeiten und Fertigkeiten und Lebenserfahrungen einbringt in den Leitungsgremien", sagte Merkel und kritisierte den geringen Anteil von Frauen in Führungspositionen: "Das, was sich in der deutschen Wirtschaft noch abspielt, gerade in den großen Unternehmen, das ist aus meiner Sicht nicht hinnehmbar." Zugleich sprach sie sich aber gegen verpflichtende Frauenquoten aus. Sie äußerte vielmehr die Erwartung, dass im Zuge des Fachkräftemangels Unternehmen von sich aus mehr Frauen einstellen und familienfreundlichere Arbeitsbedingungen einführen würden. Sie glaube, "dass da die Zeit für uns spielt".
Merkel wurde zum Abschluss ihrer Rede die "Duisburger Erklärung" übergeben. Darin fordert die Frauen Union Generationengerechtigkeit und eine "partnerschaftliche Gesellschaft", in der beide Geschlechter gleichberechtigt seien. Sie plädiert zudem dafür, dass Frauen den gleichen Lohn für gleiche Arbeit bekommen und häufiger in Führungspositionen vertreten sein sollten.