Die CSU heizt über neue Attacken ihren Streit mit der FDP weiter an.
Berlin. CSU-Chef Horst Seehofer sagte im ARD-Sommerinterview: "Ich kämpfe jetzt nicht all die nächsten Wochen für eine schwarz-gelbe Regierung, um dann acht Tage vor der Wahl von Herrn Westerwelle auf dem Parteitag zu hören, dass er sich jetzt nicht festlegen könne, weil sich die Umfragen vielleicht wieder verändert haben." FDP-Chef Guido Westerwelle erteilte dagegen im ZDF-"Sommerinterview" einer Ampelkoalition mit SPD und Grünen eine deutliche Absage. Er habe schon vor einem Jahr gesagt, dass er eine solche Koalition für ausgeschlossen halte, so Westerwelle.
Die Angriffe der Christsozialen wies er zurück. Die CSU grantle, ärgere und stichele, statt wie die Liberalen solide Sachpolitik zu machen, so Westerwelle. Mit seinen "seltsamen Attacken" treibe Seehofer den Liberalen Wähler zu. Zudem verteile der CSU-Chef mit einer verfrühten Debatte über Ministerposten das Fell des Bären, ehe dieser erlegt sei. Dies komme bei den Bürgern nicht gut an.
Westerwelle reagierte auch auf Seehofers Vorwurf der Unglaubwürdigkeit und erinnerte daran, dass die FDP schon nach der Wahl 2005 mit der SPD hätte koalieren können: "Wenn wir Liberale uns entscheiden müssen zwischen einem Ministerposten und unserer Glaubwürdigkeit, dann entscheiden wir uns für unsere Glaubwürdigkeit."