Der Sozialverband Deutschland (SoVD) dringt darauf, Niedrigverdiener besser vor Altersarmut zu schützen. Dafür soll ein bundeseinheitlicher gesetzlicher Mindestlohn eingeführt werden.
Berlin. Dies sieht ein am Freitag vorgelegtes Konzept des Verbandes vor. Entscheidende Ursache für die wachsende Gefahr von Altersarmut liege nicht im System der gesetzlichen Rentenversicherung, sondern vielmehr darin, "dass der Niedriglohnsektor vor allem durch die Hartz-Gesetzgebung einen rasanten Zuwachs erfahren hat".
Da ein gesetzlicher Mindestlohn nicht zu einer besseren Absicherung von Zeiten vor seiner Einführung führe, solle zusätzlich die Regelung zur Rente nach Mindesteinkommen verlängert werden. Diese gelte nach derzeitiger Rechtslage nur für Pflichtbeitragszeiten vor 1992. Sie sieht vor, dass unter bestimmten Voraussetzungen Pflichtbeitragszeiten auf bis zu 75 Prozent des Durchschnittsverdienstes aufgewertet und zusätzliche Rentenanwartschaften gutgeschrieben werden. Der Verband verwies zudem darauf, dass Niedriglohnbezieher und Langzeitarbeitslose kaum Möglichkeiten zur privaten Vorsorge hätten. In dem Konzept wird zudem ein deutlich höherer Beitrag zur Rentenversicherung von Hartz-IV-Empfängern verlangt.