Die SPD wird nach den Worten von Parteichef Franz Müntefering ihre Bundespräsidentenkandidatin Gesine Schwan “durchwählen, bis sie gewonnen hat“.
Berlin - Er machte damit nach einer Parteiratssitzung gestern in Berlin deutlich, dass er bei der Wahl am 23. Mai erst mit einer Entscheidung im dritten Wahlgang rechnet. "Gesine Schwan ist unsere Kandidatin. Sie hat unsere Stimmen, und zwar alle", sagte Müntefering. Wie Schwan verwies er darauf, dass es in den vergangenen Monaten mehrere Gespräche mit allen SPD-Wahlleuten gegeben habe. Nach seinen Angaben erhielt Schwan bei ihrem Auftritt vor dem Parteirat erneut großen Beifall.
Der SPD-Chef reagierte mit seiner Äußerung auf einen Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", laut dem Schwan nicht mit allen Stimmen aus den Reihen von SPD und Grünen rechnen kann. Müntefering sagte dazu: "Was ich am Wochenende gelesen habe, das sind die alten Sachen von vor einem halben Jahr." Beide Kandidaten wüssten, dass ein knappes Ergebnis möglich sei. "Es macht trotzdem Sinn, sich in einer Demokratie zur Wahl zu stellen."
Schwan zeigte sich überzeugt davon, dass ihre politischen Positionen in der SPD "ohne Vorbehalt" mitgetragen werden. Diese "schöne Erfahrung" habe sie beim Zusammentreffen mit dem SPD- Parteirat erneut gemacht. Es sei "eine geheime Wahl. Und was in den Zeitungen so zu lesen war und auch noch sein wird, beunruhigt mich gar nicht."