Im Zuge der Ermittlungen gegen die so genannte Sauerlandgruppe haben deutsche Antiterror-Fahnder verdächtige Objekte in drei Bundesländern...
Karlsruhe. Im Zuge der Ermittlungen gegen die so genannte Sauerlandgruppe haben deutsche Antiterror-Fahnder verdächtige Objekte in drei Bundesländern durchsucht. Betroffen waren Wohnungen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen, wie ein Sprecher der Bundesanwaltschaft am Wochenende in Karlsruhe mitteilte.
Die bereits am Donnerstag vorgenommene Aktion stand im Zusammenhang mit Ermittlungsverfahren gegen mehrere Beschuldigte, denen vorgeworfen wird, an der Beschaffung von Sprengzündern mitgewirkt zu haben. Zu Festnahmen kam es dabei nicht. Seit im September vor einem Jahr im Sauerland die drei Islamisten Fritz G., Adem Y. und Daniel S. unter dem Verdacht verhaftet wurden, in Deutschland mehrere Anschläge auf US-Einrichtungen geplant zu haben, kommt es immer wieder zu Durchsuchungen bei weiteren Verdächtigen. Die Ermittler arbeiten sich durch ein ganzes Netzwerk von Verdächtigen. Die Verhafteten waren Mitglieder der Islamistischen Dschihad Union, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Anschläge in Deutschland zu begehen.
Erst in der vergangenen Woche war mit Attila S. ein weiterer Drahtzieher aus der Türkei nach Deutschland ausgeliefert worden. Er soll Sprengzünder für die Sauerlandgruppe besorgt haben. Nach einem "Focus"-Bericht hat die Bundesanwaltschaft nun auch ein Verfahren gegen den 16-jährigen Deutsch-Tunesier Alaeddine T. eingeleitet. Er soll für die Sauerland-Zelle 26 Bombenzünder in einer Schuhsohle aus der Türkei nach Deutschland geschmuggelt haben. Nach einer Vernehmung im Herbst 2007 hätten die Ermittler T. zunächst als Zeugen eingestuft. Er habe zugegeben, ein paar Herrenschuhe an den Hauptverdächtigen Fritz G. übergeben zu haben. Von den Zündern habe er aber nichts gewusst. Diese Version bezweifeln die Staatsschützer.