München. Bayern und vier andere unionsgeführte Bundesländer führen einheitliche Abiturprüfungen in Deutsch und Mathematik ein. Als frühestmöglichen Starttermin nannte Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider (CSU) das Jahr 2012. Neben dem Freistaat sind Baden-Württemberg, Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt dabei.

Die fünf Länder hätten einen Meilenstein auf den Weg gebracht, sagte Schneider nach dem Treffen mit seinen vier Amtskollegen. Im Erfolgsfall soll das gemeinsame Abitur auf weitere Fächer übertragen werden. Sachsen-Anhalt schlug Probeläufe in den drei Ostländern bereits vor 2012 vor.

Die Philologenverbände der fünf Länder kritisierten die Pläne. Die Elternlobby in Bayern begrüßte das Vorhaben dagegen. Ein von nur einer Stelle koordiniertes Zentralabitur werde es nicht geben, versicherte Schneider. "Wir sind überzeugt, dass wir den Föderalismus stärken, indem wir die Vergleichbarkeit der Abituraufgaben erhöhen." Sachsen-Anhalts Kultusminister Jan-Hendrik Olbertz (parteilos) sagte mit Blick auf eine Zersplitterung des Bildungswesens: "Wir wollen keine Eingeborenentänze, wir wollen gemeinsame Maßstäbe."