BERLIN. In der Schule bekommen Jungen schlechtere Noten als Mädchen, auch wenn sie den gleichen Wissensstand haben. Zu diesem Ergebnis kommt ein Bericht des Bundesbildungsministeriums, für den verschiedene Studien ausgewertet wurden. In Deutsch, Mathematik und Sachkunde erhielten Mädchen bei gleichen Leistungen bessere Noten als Jungen, meldete der "Spiegel".
Das liege möglicherweise daran, dass das zumeist angepasstere Sozialverhalten der Mädchen in die Note einfließe. Insgesamt schneiden männliche Schüler deutlich schlechter ab als weibliche. Um dies zu ändern, schlagen die Autoren die "Umgestaltung des schulischen Alltags nach geschlechtergerechten Gesichtspunkten" vor. "Ungeklärt ist, wie ein an Jungeninteressen orientierter Unterricht aussehen könnte, ohne die Interessen von Mädchen zu vernachlässigen", heißt es. Ein Sprecher des Bundesbildungsministeriums erklärte, die Pisa-Studie zeige dass Jungen in Fächern wie Lesen aufgeholt hätten, die lange als Domäne der Mädchen galten.