MAGDEBURG. Die Mehrheit der unionsgeführten Länder strebt ein bundesweites Zentralabitur ab dem Schuljahr 2012/13 an. Die Kultusminister der unionsgeführten Länder berieten über ein Konzept, das einheitliche Standards zunächst für die Bereiche Mathematik, Deutsch und Fremdsprachen vorsieht. Widerstand gegen das Vorhaben kam aus Nordrhein-Westfalen. Das Land werde ein einheitliches Zentralabitur mit gleichen Aufgaben am gleichen Tag nicht mitmachen, sagte ein Sprecher des Düsseldorfer Schulministeriums. Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) kündigte eine Vergleichsstudie zu den Unterschieden in den 16 Bundesländern an.

In Magdeburg wurde eine Vorlage von Sachsens Kultusminister Steffen Flath (CDU) beraten, die einen genauen Fahrplan zur Einführung des "deutschen Abiturs" vorsieht. Die Einführung des Zentralabiturs für die drei Bereiche bis 2012 "wäre ein realistischer Fahrplan", sagte ein Sprecher Flaths. Bereits in den Schuljahren 2010/2011 und 2011/2012 könnten auf freiwilliger Basis länderübergreifend Abituraufgaben gestellt werden, berichtete die "Süddeutsche Zeitung". An einem solchen Testlauf könnten Sachsen, Bayern und Baden-Württemberg teilnehmen.

Der Sprecher des NRW-Schulministeriums sagte, ein Zentralabitur sei "schon logistisch nicht zu regeln". Dann müsste es auch bundesweit einheitliche Ferientermine geben. Zudem müssten die Abituraufgaben aus Sicht des Landes nicht bundesweit dieselben sein. Stattdessen könnten allgemeinere Standards erarbeitet werden. An deren Entwicklung würde sich NRW beteiligen.