Deutsche Männer werden in Sachen Partnerschaft und Familie einer Studie zufolge nur allmählich moderner. Jeder fünfte Mann steht Gleichberechtigung...
Berlin. Deutsche Männer werden in Sachen Partnerschaft und Familie einer Studie zufolge nur allmählich moderner. Jeder fünfte Mann steht Gleichberechtigung in Haushalt und Erziehung inzwischen uneingeschränkt positiv gegenüber. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung, die Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) gestern in Berlin vorstellte. Nur 19 Prozent der deutschen Männer sind demnach als "modern" einzustufen, jeder Dritte dagegen hat noch immer ein eher traditionelles Rollenverständnis. Im Auftrag der katholischen und der evangelischen Kirche wurden unter dem Titel "Männer in Bewegung" 1470 Männer und 970 Frauen zu ihrem Rollenverhalten befragt.
Auch bei den eher traditionellen Männern steige das Verständnis für moderne Einstellungen wie die Berufstätigkeit von Müttern. Bei einer vergleichbaren Studie vor elf Jahren habe sich dieser Männertyp noch als alleinigen Ernährer der Familie gesehen. "Es ist wichtig, dass sich dieser Prozess fortsetzt", sagte von der Leyen. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten brauche eine Familie zwei Einkommen. Zwischen modernen und traditionellen Männern haben die Forscher zwei weitere Typen identifiziert: Jeder fünfte Mann ist demnach ein "Rosinenpicker", der sich aus traditionellen und modernen Werten das nimmt, was am besten in sein Lebenskonzept passt. Jeder dritte Mann ist ein "Sucher", der seinen Platz in der Gesellschaft noch nicht gefunden hat.