Jeder dritte Deutsche kennt einen pflegebedürftigen Menschen in seiner Umgebung oder hat direkten Kontakt mit einem Hilfebedürftigen im Freundeskreis oder der Familie. Abendblatt.de hat die wichtigsten Daten und Fakten zusammengestellt. Außerdem: Die Leistungen der Pflegeversicherung im Überblick.

Hamburg. Pflegereform, Pflegestufen, Pflegenotstand: Jeder dritte Deutsche kennt einen pflegebedürftigen Menschen in seiner Umgebung oder hat direkten Kontakt mit einem Hilfebedürftigen im Freundeskreis oder der Familie. Abendblatt.de hat die wichtigsten Daten und Fakten zum Thema Pflege zusammengestellt. Außerdem: Die Leistungen der Pflegeversicherung im Überblick.

Es gibt über zwei Millionen Menschen in Deutschland, die gepflegt werden müssen. Wegen körperlicher, geistiger oder seelischer Beeinträchtigungen können sie ihren Alltag nicht mehr alleine meistern. Das Statistische Bundesamt zählte Ende 2007 insgesamt 2,25 Millionen Pflegebedürftige. Der Freiburger Altersforscher Bernd Raffelhüschen rechnet mit einer annäherungsweisen Verdoppelung auf etwa 4,1 Millionen bis 2050. Grund ist die demographische Entwicklung , nach der wir immer älter werden und der medizinische Fortschritt das begünstigt.

Die Zahl der Demenzkranken steigt in den nächsten Jahren dramatisch an. Auch das hängt mit der höheren Lebenserwartung zusammen. Bei etwa einer Million Betroffener derzeit steigt die Zahl um jährlich 25 000.

Die Mehrheit der Pflegebedürftigen (68 Prozent) waren Frauen und hatten ihren 65. Geburtstag bereits hinter sich (83 Prozent).

Die Leistungen der Pflegestufe I (etwa eine Stunde Hilfe bei täglichen Verrichtungen) erhalten rund 60 Prozent der Pflegebedürftigen. Pflegestufe II (mindestens dreimal am Tag Pflege) erhalten etwa 30 Prozent. 10 Prozent der Hilfebedürftigen brauchen Betreuung rund um die Uhr in Pflegestufe III .

Zum Herunterladen: Pflegeversicherung im Überblick

Mehr als zwei Drittel werden zu Hause versorgt , meist allein von Angehörigen oder unterstützt von Pflegediensten, die stundenweise helfen. In Heimen leben etwa 710 000 Frauen und Männer.

Die Zahl derjenigen, die zu Hause gepflegt werden, sinkt allerdings: von 77 Prozent 1996 auf 68 Prozent im Jahr 2004. Allein für die Altenpflege rechnet die Enquetekommission des Bundestags zum demografischen Wandel deshalb mit einem Anstieg des Personalbedarfs von 220 000 im Jahr 1998 auf mindestens 570 000 bis zum Jahr 2050.

Von den rund 11 500 zugelassenen ambulanten Pflegediensten befinden sich etwa 60 Prozent in privater Trägerschaft. Die Mehrheit der etwa 236 000 Beschäftigten sind Frauen , viele arbeiteten Teilzeit. Die Zahl der Pflegeheime lag im Dezember 2007 bei 11 000. Mehr als die Hälfte davon waren in freigemeinnütziger Trägerschaft wie etwa der Diakonie oder der Caritas.