Rot, gelb, grün: Nun wird es in Sachen Umweltzone für Autofahrer in Mainz und Wiesbaden ernst. Im Kampf gegen Luftverschmutzung fordert die Mainzer Umweltdezernentin aber noch mehr.
Mainz/Wiesbaden. Freie Fahrt nur noch mit grüner Feinstaubplakette: Ansonsten sind Mainz und Wiesbaden voraussichtlich ab Februar kommenden Jahres für Fahrzeuge tabu. Denn dann wollen die beiden Städte eine gemeinsame Umweltzone für Autos einrichten, wie der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) am Dienstag mitteilte. Für Rheinland-Pfalz wird es die erste Umweltzone, für Hessen nach Frankfurt die zweite. Für die beiden Landeshauptstädte, die nur der Rhein trennt, soll es auch Ausnahmeregelungen geben, die sich eng an den Vorgaben für Frankfurt orientieren.
Für die Umweltzone gebe es eine Reihe von guten Gründen, sagte Ebling. „Wir reden hier nicht über ein banales Thema, sondern wir reden hier über Luftqualität und Luftreinhaltung. Und das betrifft jeden, der hier in der Stadt lebt.“ Die Zusammenarbeit mit Wiesbaden liege auf der Hand. „Es wäre doch aberwitzig, wenn man über die Theodor-Heuss-Brücke fährt und dort unterschiedliche Schildersituationen vorfindet“, sagte der Oberbürgermeister. „Die Luft hält sich ja auch nicht an Landes- oder Städtegrenzen.“ Die Deutsche Umwelthilfe hatte gegen beide Städte geklagt, nachdem Luftschadstoff-Grenzwerte wiederholt überschritten worden waren.
Wer schon eine Ausnahmegenehmigung für die Frankfurter Zone hat, soll damit ab dem nächstem Jahr auch in Wiesbaden und Mainz fahren dürfen. Nach den Worten von Umweltdezernentin Katrin Eder (Grüne) soll der Autobahnring um die Stadt die Mainzer Umweltzone begrenzen. Rund 35 000 Euro soll allein die Beschilderung kosten. Damit komme die Stadt deutlich günstiger weg als Wiesbaden, sagte Ebling. Der hessische Nachbar sei nicht mit einem Autobahnring umschlossen und benötige daher viel mehr Schilder. 95 000 Euro kommen hier laut einem Sprecher des Umweltdezernats auf Wiesbaden zu.
„Wir erwarten vor allem im Feinstaub-Bereich eine positive Entwicklung durch die Umweltzone“, sagte Eder. „Trotzdem reicht die Umweltzone allein nicht, um die Luft zu verbessern. Da bedarf es noch mehr Maßnahmen.“ Als Beispiele nannte sie die Elektromobilität und den Radverkehr.
In Wiesbaden ist für die Umsetzung der Umweltzone bereits alles in trockenen Tüchern. Es müsse nur noch geklärt werden, ob der ursprünglich geplante Starttermin um zwei Monate verschoben werden dürfe, sagte ein Sprecher des Wiesbadener Umweltdezernats. Ziel sei es, mit der gleichzeitigen Ausweisung mit Mainz Geld zu sparen. Das hessische Umweltministerium hatte zunächst gefordert, die Wiesbadener Umweltzone schon zum 1. Dezember umzusetzen.