Berlin. Die Grünen sehen die Wahl an Rhein und Ruhr als Beginn des Niedergangs der Koalition von Union und FDP im Bund. "Heute ist definitiv der Anfang vom Ende von Schwarz-Gelb", sagte Parteichefin Claudia Roth. Die Abstimmung im bevölkerungsreichsten Bundesland sei ein "enorm wichtiges Signal" für den Bund. Wenn eine Zweier-Konstellation aus SPD und Grünen in Nordrhein-Westfalen möglich sei, dann gehe das auch in Berlin.
Die CDU habe in NRW eine "krachende Niederlage" eingefahren, sagte Roth. Das Ergebnis sei für die CDU-Chefin, Bundeskanzlerin Angela Merkel, eine "schallende Ohrfeige". Ihre Politik sei abgewählt worden. In Schleswig-Holstein werden SPD und Grüne mit dem SSW eine Koalition bilden. In Baden-Württemberg (grün-rot), Rheinland-Pfalz und Bremen gibt es weitere rot-grüne Regierungen.
Roths Co-Vorsitzender Cem Özdemir sagte im ZDF: "Für uns ist das Rückenwind. Jetzt liegt es an uns, was wir daraus machen." Nicht nur der CDU-Spitzenkandidat Norbert Röttgen, sondern auch Bundeskanzlerin Angela Merkel habe in Nordrhein-Westfalen verloren, sagte Özdemir. Das Betreuungsgeld und die Solarkürzung seien in Nordrhein-Westfalen abgewählt worden. Bundestags-Fraktionschef Jürgen Trittin warnte jedoch: Die Grünen müssten sich im Bund etwas einfallen lassen, um keinen allzu engen Schmusekurs zur SPD zu fahren.