Horst Seehofer (CSU) knöpft sich die Liberalen vor. Der bayerische Ministerpräsident rät den Liberalen, die Prioritäten neu zu setzen.
Berlin. Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer hat die FDP aufgefordert, sich mehr an der Wirklichkeit zu orientieren. Der CSU-Vorsitzende sagte der „Bild“-Zeitung (Dienstag): „Unsere Gemeinsamkeiten für eine Koalition sind keineswegs aufgebraucht. Aber die FDP hat in den ersten Regierungsmonaten Fehler gemacht. Sie sollte sich jetzt stärker an den Realitäten in diesem Land orientieren und ihre Prioritäten neu setzen.“ Dann gehe es auch wieder in eine positive Richtung.
Der CSU-Chef sagte, Schwarz-Gelb müsse in den nächsten Wochen eine dreifache Bewährungsprobe bestehen: „Es geht um die Stabilität der Währung, die Sanierung der Haushalte und um Impulse für Arbeitsplätze. Wenn wir das schaffen, hat Schwarz-Gelb eine gute Zukunft.“ Nötig sei ein „Deutschlandplan“, der den Menschen zeige, wohin es in den nächsten Jahren insgesamt gehen solle.
„Den Plan müssen wir jetzt mit hohem Tempo und großer Professionalität entwickeln“, sagte Seehofer. Bei der Klausursitzung des Bundeskabinetts in knapp zwei Wochen müsse alles klar sein. Seehofer zeigte Interesse an einer Klausur-Teilnahme: „Wenn die Kanzlerin (Angela Merkel) mich einlädt, komme ich als CSU-Chef gerne. Wer weiß, es könnte ja auch hilfreich sein.“