Berlin. Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hat der Bundeswehr in Afghanistan bessere Ausrüstung zugesagt. Neben Panzerhaubitzen würden weitere 15 Schützenpanzer "Marder" sowie Brückenlege- und Pionierpanzer an den Hindukusch verlegt, sagte er dem "Focus".
"Wir rüsten nicht generell auf, sondern wir reagieren auf die jeweilige Notwendigkeit vor Ort", präzisierte der Minister. Es gebe auch Orte, wo keine Schützenpanzer gebraucht würden. Für die Zeit nach Abzug der internationalen Truppen aus Afghanistan plädierte Guttenberg für "eine Form der Nachsorge durch die internationale Gemeinschaft", um in Stammesauseinandersetzungen einzugreifen. Solche Missionen von Spezialkräften seien ohnehin "generell eine Frage für die Einsatzszenarien der Zukunft".
Die Angehörigen der Opfer des Bombardements bei Kundus will die Bundesregierung jetzt möglichst schnell entschädigen. Für die individuelle Wiedergutmachung stehen der Bundeswehr nach einem Bericht des "Spiegels" insgesamt 400 000 Euro zur Verfügung. Bei den von deutscher Seite befohlenen Luftschlägen auf zwei von Taliban entführte Tanklaster waren am 4. September 2009 bei Kundus bis zu 142 Menschen getötet oder verletzt worden. Wie viele Zivilisten darunter waren, ist unklar.