Berlin. Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler spricht sich für mehr Wettbewerb im Gesundheitswesen aus. Krankenkassen sollten selbst wählen, welche Leistungen sie erbringen wollen, sagte der FDP-Politiker gestern zur Eröffnung des Hauptstadtkongresses Medizin und Gesundheit in Berlin. Rösler forderte, sich von einer Planwirtschaft abzuwenden, hin zu einem wettbewerbsorientierten Gesundheitssystem. Dies stelle aber nicht infrage, dass, anders als bei anderen Dienstleistungen, eine Krankenversicherung weiter auf dem Prinzip basieren müsse: "Die starken Gesunden müssen den schwächeren Kranken helfen - immer und zu jeder Zeit", sagte der Minister.
Rösler sprach sich für Bürokratieabbau und weniger Kontrollen durch die öffentliche Hand aus: "Bürokratie und Kontrollvorschriften lassen sich nur reduzieren, wenn wir den Leistungserbringern wieder mehr Vertrauen schenken." Im Hinblick auf die fünf Millionen Beschäftigten im Gesundheitswesen und 80 Millionen Krankenversicherten, könne die Gesundheitspolitik in Deutschland nicht ohne "eine Politik des Vertrauens" in die Menschen innerhalb des Systems funktionieren.
Mündige und aufgeklärte Patienten seien die beste Kontrolle im System und sollen laut Rösler künftig besser informiert werden. Auch müsse mehr Transparenz bezüglich Leistung und Preisen geschaffen werden.
Etwa 8000 Entscheider aus der Gesundheitswirtschaft, Ärzte, Manager und Wissenschaftler tagen noch bis morgen in Berlin.